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„Ziemlich beste Freunde“ im Dienste Europa´s, natürlich.10. September 2025

    Trump-Putin-Alaska-Treffen. Was wird passieren? Trump landet in Anchorage mit der Boeing 747 10:55h. Nur 13 Minuten später landet sein Gast Putin mit seiner Ilyushin II und parkt gleich neben der Air Force One. Welche Ziele führen die beiden „Freunde“ zusammen? Ist das ein Friedens-Gig, oder eine Reality-Show? NZZ kommentiert: ein Desaster auf dem roten Teppich. Und doch das Verblüffende: vereint zeigen Sie sich als perfekte Lehrmeister für das schwer in Verzug geratene Europa.

    15.08.2025, Anchorage Alaska: Trump und Putin, zwei ziemlich beste Freunde auf politischer Expedition.
    15.08.2025, Anchorage Alaska: Trump und Putin, zwei ziemlich beste Freunde auf politischer Expedition.

    Was verbindet Trump und Putin?

    Viel Gemeinsames – trotz unterschiedlicher Herkunft und politische Ordnungen. Sie zaubern Krisen und inszenieren sich als „unverzichtbare Männer“, die Kraft und eine gute Entwicklung versprechen. Sie verkünden selbstbewusst Verheißungen als populistische Werbebotschaften, um die eigene Anhängerschaft loyal zu machen. Beide Präsidenten sind sehr engagiert, der eine für die Geschichtsbücher, der andere für seinen Nobelpreis. Mit welchem Ziel sind sie Sachen Ukraine unterwegs? Wie lautet die Antwort?

    Trump und Putin öffnen Europa die Augen!

    Dennoch, beide Präsidenten sind als Analysten zu empfehlen – Putin präsentiert uns die Summe der Jahrzehnte langen Nachlässigkeiten und der Versäumnisse. Er lehrt uns wie leicht wir mental zu destabilisieren sind. Wir haben Angst vor seinem Atomwaffen-Arsenal und glauben vielfach seinen Troll-Bots, die er kostengünstig zur Desinformationen nutzt. Er liebt es an der fragilen NATO Ostgrenze mit Drohnen und Grenzverletzungen zu provozieren. Putins hybride Attacken beweisen uns unsere zurückgebliebene Gegenwehr. „Frieden schaffen ohne Waffen“ ist plötzlich der Realität gewichen. Es entsteht der Eindruck, dass das angemessene Vorausdenken nicht die Stärke des Staatenbundes ist. Das Umschwenken auf die neue Realität vollzieht sich in Politik und Militär in homöopathischen Dosen.

    Von Trump kommt der Weckruf für Europa. Er zieht den Europa-Stier am Nasenring durch die Realität. Stichworte: Nord-Stream 1 und 2, oder die fehlende Beiträge zum NATO-Budget. Das schlaftrunkene Europa ist ihm fremd. Anderes als Amerika! Es hat aus der Freiheits-Idee Kräfte entfaltet, die immer noch ein starkes Kraftzentrum der freien Welt sind.

    Und welches hat Europa? Nach mehr als 30 Jahren findet das Brüssel-Europa zu keiner gemeinsamen Idee der Stärke zusammen. Es ist und bleibt abhängig von anderen Kraftzentren. Das wirkt sich negativ auf die Stimmung von Wirtschaft und Gesellschaft aus.

    Im Links und Rechts verglüht Europas Einheit.

    1. Es lohnt sich die positive Stimmung 1990er-Jahre Erinnerung zu rufen: Trotz Tschernobyl Ereignisse und Golfkriege ist die Zeit geprägt von dem Fall der Mauer. Das begünstige die Wiedervereinigung und beendete den Ost-West-Konflikt. Der Maastricht-Vertrag trat in Kraft, im CERN entwickelte Tim Berners Lee’s das World Wide Web. Durch die Auflösung der Sowjetunion glauben wir an die Demokratische Ewigkeitsgarantie. Europa sieht sich auf der Siegerstraße in die Zukunft. Ausgerüstet, mit der Garantie steuerte die Gesellschaft in eine sozial-liberale Linkskurve und füttert kräftig den Sozialstaat. Wir haben von offenen Märkten sehr profitiert. Ist das unsere Leistung? Haben wir mehr bekommen als gegeben?
    2. Ab 2017, schlechte Zeiten in Sicht: Die NATO, der Garant des Friedens zwischen Ost und West, bezeichnet Trump als „obsolet“ und der französische Präsident als „Hirntod“. Nach Corona 2020, überrascht Putin 2022 Europa mit mit dem offenen Angriff auf den Bonbass/Ukraine – mit den sich daraus ergebenden Ereignissen. Dazu kommen hohe Energiepreise, Bürokratie, mangelnde Innovationskraft und für viele Länder in der EU eine nie gekannte Staatsverschuldung. Mit der Erwartung einer schlechteren Zukunft steuert die Gesellschaft in eine rechts nationale Kurve. Europa, noch im Friedenstaumel, wirkt schwach und desorientiert. War das zu erwarten?
    3. Spät muss Europa sich sich auf die eigenen Kräfte verlassen …. lernen! Die Kräfte auf ein Ziel zu lenken, Taurus genau. Vielleicht hilft jetzt eine starke Persönlichkeit, die Europa Widerstandsfähig macht. Ist da niemand zu sehen? Jetzt sucht Europa wieder die Hilfe der USA – einen Trump – als „Lender“ Leader of Last Resort!“

    Europäische Bittsteller drängen zum Oberlehrer Trump.

    Den Offenbarungseid leistet z.B. die Schülervertretung: Keir Starmer, Emmanuel Macron, Friedrich Merz, Alexander Stubb und Ursula von der Leyen. Sie reisten an, um ihm in Sachen Ukraine eine europäische Gegenposition zu Putin zu präsentieren. Der Erfolg der Klassenfahrt zum Ukraine-Thema? Fehlanzeige. Weder Waffenstillstand noch Friedensgespräche sind in Sicht. Als Finale präsentieren Trump und Putin eine Zirkusnummer, bei der am Ende nur Konfetti aus der Kanone rieselt.

    Hat Europa den Niedergang verdient?

    „Eindeutig ja“ denken Trump und Putin: 
    Europa – die frivol-zeitfressende Brüsseler Kompromiss-Maschine als Beispiel einer mühsamen Demokratie.
    Im Ergebnis sind wir als National-Staaten-Bund, und in Gesamtheit gegenüber Wettbewerbern USA oder China, das perfekte, europäische Nokia Modell. Es besteht in der Bevölkerung eine latente Angst vor Veränderungen, vor disruptiven Innovationen. Prototypisch hat der Sozialstaat das Motto geprägt: „das spaltet die Gesellschaft“ oder „Nobody walks alone“. Mit Genugtuung sehen die beiden Präsidenten, die Abhängigkeit des europäischen Wettbewerbers, Aus der Staatskarosse genießt Putin die Akzeptanz durch Trump’s Einladung. Es sieht so aus, als ob das Paar gemeinsam eine glückliche Stunde genießen. Aber als geübter Trittbrettfahrer des Weltgeschehens fragt sich Europa: „können wir nicht von beiden lernen?“

    Sind Trump und Putin unsere „besten Freunde?“

    Eindeutig, ja.
    Lehrmeister Putin: die Methode rigorose Durchsetzungskraft eines Straßenkämpfers zu lernen: kompromisslos und zielstrebig. Für Europa heißt es: Nachrüsten in Infrastruktur, Wirtschaft, Politik und Militär, leidensfähiger bei der Akzeptanz der Kosten zu werden. Mehr Mut, eigene Interessen zu verteidigen, zum Schutze der Demokratie, Innovation in Universitäten und Unternehmen zu unterstützen. Es ist Zeit, einen europaweiten „turn around“ zu inszenieren – mit der Unerbittlichkeit eines Putin – koste es, was es wolle.

    Lehrmeister Trump: Der Wille ist der Weg Idee in politische Energie und Macht umzusetzen, die Methode „der Zweck heiligt die Mittel“.
    Für die europäische Hauptstadt der Diskussionen muss es heißen viele Ministertreffen sind kein als Alibi aktives Handeln. Dazu gehört nicht die Zukunft durch Schulden zu finanzieren, sondern Wohlstand als Ergebnis der europäischen Schaffenskraft und Innovation zu erwirtschaften – learn baby, learn!

    Und die Moral von der Geschicht‘?

    Wer nur diskutiert und bei 1-2-3 nicht am Tisch der Entscheider sitzt, landet auf der Speisekarte – vielleicht als Dessert, als Lohn für unsere besten Freunde!

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