„Ein Lichtzeichen, das uns Hoffnung gibt“, sagte der Reichskanzler Wilhelm Marx 1923 anlässlich der ersten Radio-Weihnachtsansprache. Ein Medium mit froher Botschaft in Lichtgeschwindigkeit. Das war Innovation und Zukunftserfahrung zugleich! Heute wirken Weihnachts- und Neujahrsansprachen feierlich sedierend und ziemlich inspirationslos. Wieso kann heute dieses Hochamt der deutschen Medien das Volk nicht mehr elektrisieren, z.B. wie das erlösende Tor zur Weltmeisterschaft?

Zum Jahresende wird das Hochamt im Fernsehen zelebriert. Kommt auch Zuversicht?
Nicht bei uns. Es ist die Zeit, der Rückblenden und begleiteter Trauerarbeit. Denn die Stimmung ist gedrückt. NZZ sagt: Deutschland und Europa haben den Wettbewerb verlernt, ächzen unter aufgetürmten sozialen Lasten und beklagen den wirtschaftlichen Abwärtssog. – Zur gleichen Zeit macht der US-Präsident mit ungewöhnlich bombastischen Ankündigungen die Great Nation ”noch Greater“.
Im Namen der nationalen Sicherheit verkündet er Überraschendes: im Süden Übernahme des Panamakanals und die Schließung der Grenze zu Mexiko. Im Norden plant er die Integration Kanadas als 51. US-Staat und gleich dazu Grönland, wo sich Ost-West Interessen gefährlich nah kommen. Fantasien, oder was? Der Präsident entzückt die Gemüter seiner Wähler und zahlt auf das Konto einer noch besseren Zukunft ein.
Und? Mit welchen bombastischen, distruptiven Ideen zahlen wir auf das Konto unser Zukunft ein?
Einen guten Einblick bieten die letzten Weihnachts- und Neujahrs Ansprachen. Mithilfe von LLM können Kern-Aussagen auf das Wesentliche komprimiert werden. Lassen wir jetzt unserem Bundespräsidenten den gebührenden Vortritt. Seine Botschaft: Er zitiert negative Schlagzeilen von Hatz und Hetze und appellierte daran geschlossen zur Demokratie zu stehen. Auch der Bundeskanzler als SPD-Genosse appelliert an die Geschlossenheit. Herr Scholz sieht darin einen zentralen Wert für den Zusammenhalt und Resilienz der Gesellschaft und unserer Demokratie.
Der Gegenspieler Friedrich Merz kündigt eine große „Kraftanstrengung“ für Politik und die Gesellschaft an, um Deutschland voranzubringen. Er übt Kritik an der strukturellen Schwäche der Volkswirtschaft, der Energiepolitik und der Subventionierung von Arbeitslosigkeit. Und Robert Habeck fokussiert seine Neujahrsansprache auch auf die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ergänzend werden die Herausforderungen der autokratisch geprägten Welt thematisiert.
Neben der Feiertagsvöllerei verursacht Alice Weidel Magen Koliken. Sie übt heftige Kritik z.B. an den Folgen der Merkel- und Ampel-Politik. Die AfD positioniert sich als Oppositionspartei, die auf einen umfassenden Paradigmenwechsel in nahezu allen Politikfeldern hinarbeitet.
Was haben wir aus den Ansprachen mitgenommen?
Verzichten wir höfliche Girlanden der Vorträge. Das provinzler Denken wurde vertieft, außenpolitische Veränderungen waren kein Thema zur Beschreibung des schwachen inneren Zustandes. Im Unterton gab es latente Warnungen vom Pfad der Geschlossenheit abzuweichen. War das alles? Fehlt da nicht etwas? Vielleicht ein Lichtzeichen, das uns den Weg zur sicheren Herberge in einer globalen Zukunft zeigt. Vielleicht hat das Fehlen einen erleuchtenden Grund:
Keine Koalitionen hat uns weiter gebracht!
Nach dem hüh und hott, nach ca. 20-jähriger Erfahrung mit Koalitionen ist Nüchternheit eingetreten. Wir haben in Zeiten der „Großen Koalition“ als auch „der Ampel“ erfahren, dass es keiner Partei gelungenen ist Europa – speziell den Standort Deutschland – im Verhältnis zu Wettbewerbern voranzubringen. Deutschland ist im „World Competitivness Ranking“ von Platz 6 auf 24 zurückgefallen. Und nach Statista Angaben, im Oktober 2024, sind 85 % der Befragten mit unserer Bundesregierung unzufrieden. Da ist doch was falsch gelaufen – aber was?
Wir sind das Volk, wir haben versagt!
Um Klarheit in das Thema zu bringen, denken wir an Gerhard Schröders „Koch und Kellner“. Wir das Volk, wir sind der Koch. Die anderen sind die Kellner. Wir bestimmen, wo es langgeht. Offensichtlich haben wir durch Rabattsysteme und Vorteils-Programmen der Kellner-Fraktionen verführen lassen! Um es deutlicher zu sagen: nicht unser Kellner-Personal hat versagt, sondern wir als Volk. Wir haben die Erfolg bringenden Themen unserer Eltern aus den Augen verloren! Wir haben die Show der überbordenden Sozialprogramme bestellt und haben das Chaos bekommen. Neu denken ist jetzt angesagt.
”Impossible is what we are doing best!“
Bei seiner Präsidenten Amtseinführung hat Donald Trump einen Mega-Satz rausgehauen. Er sagte so beiläufig: ”Impossible is what we are do Best!“ Das ist der der elektrisierende Satz, der Amerikas Tatkraft und Mut Zuversicht beschreibt! Wer möchte den Satz ”paste-copy“ nicht einfach klauen, vielleicht kaufen, oder einen noch besseren machen?
Impossible? Wirklich?
Das Thema „unmöglich ist möglich“ soll das Leitbild unserer „Kellner Jahresend-Show sein! Das wäre wieder ein Lichtstrahl für Innovation und Fortschritt, das uns den angemessenen Stolz, Mut und Hoffnung gibt!
Vielleicht zu folgenden Themen:
- Bildung von Familien Gemeinschaften – Nachwuchs und Kindern
- Förderung unseres Kapitals – der Jugend und Ausbildung
- Energische Förderung von Wohnraum – Abbau von Hindernissen
- Generieren von Risikokapital – Innovation für Wachstum
- Fertigstellung des Fusionsreaktors – unmögliches ist möglich
- Längere- und flexible Arbeitszeiten – Sinngebung bis ins Alter, siehe Japan – hilft Rentnern
- Wettbewerb eines EU Claims – als länderübergreifende Idee
- Forderung von Frieden – durch militärische Stärke sichern – wie USA, 3,5 % des BIP
- Verbesserung der Infrastrukturen – mit Aussicht auf ökologische Fortschritte
Zum Schluss bringt noch die Kulturabteilung einen Beitrag, ein Gedicht:
„Feiger Gedanken bängliches Schwanken, weibisches Zagen*, ängstliches Klagen wendet kein Elend, macht Dich nicht frei. Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten, nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen, rufet die Arme Der Götter herbei!
Wer war’s? Johann Wolfgang von Goethe 1773!
Geht doch!
*sorry, Ladies – das nehmen wir heute nicht mehr so wörtlich.
