Da hat doch jemand gewagt, Wolfgang Schäuble einen „badischen Preussen“ zu nennen! „Preussen?“ Ein Staat mit einem zweifelhaften Ruf und das im Zusammenhang mit einem ehrenwerten, verdienten Politiker unserer Zeit? Das ist doch wohl nicht ernst gemeint – oder könnte das Stichwort „Preussen“ Umriss einer in die zukunftweisende Staatskunst sein?

Wolfgang Schäuble, Innenminister, Finanzminister, Bundestagspräsident
Ja, Deutschlands Staatskunst war Vorbild für Wachstum, Stabilität, Solidität und Disziplin und als Folge Schäubles schwarze Null. Er hat seine Minister Eidesformel zum Wohle des Staates umgesetzt. Gilt der gleiche Maßstab für alle Minister? Unredliche Haushaltstricks. Das Ist/Soll divergiert auch noch in anderen Bereichen: «Deutschland hat Ruf als Erfinderland verloren» berichtet Handelsblatt am 25.05.2023*. Über die Jahre hat sich Deutschland unbemerkt von einem Innovationsland zu einem Bürokratie- und Sozialamt gewandelt.
Kein Ziel, kein Wachstum, keine Zukunft
Sehen wir auf die Situation heute: Wer heute zu viel Soziales anbietet, bringt nicht die Voraussetzungen mit, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das fällt auch der Wirtschaftsweisen der Ökonomin Frau Prof. Ulrike Malmendier auf. Sie sagt sehr höflich: „…wir sind in Deutschland im Augenblick auf einem Wachstumspfad, der nicht besonders vielversprechend ist. Das „Potenzial-Wachstum“, die mittelfristigen Aussichten sind auf einem historischen Tiefstand. Sie führt weiter aus:
„Um da wieder herauszukommen, müssen wir, ganz unabhängig von der Corona- und Energie Krise, unabhängig davon – neue Wachstums-Bereiche finden“. Im Klartext, es müssen jetzt Wachstums-Kräfte entfaltet werden!
Wachstum durch Vorbilder
OK, neue Kräfte und Wachstum – aber wie?
Das „Spaltung-der-Gesellschaft-Geschäft“ linker Gruppierungen prägen das allgemeine Meinungsbild. Das bringt im Wettbewerb weder einen wirtschaftlichen noch einen Standortvorteil. Die wirkmächtigen Kräfte für Wachstum und Zukunft sind Unternehmen, Mittelständler, Hidden Champions, dem Volk nahestehende Vorbilder. Sie haben unternehmerische Expertise, sie bringen Innovation, stehen für solide Finanzen und damit bringen sie für alle einen sozialen Beitrag. Sie definieren heute schon Geschäftsmodelle von denen in 10-20-30 Jahren Deutschland leben will. So gesehen sind diese Unternehmer die aktiven Sozialdemokraten, aber mit konstruktiver Lebenseinstellung!
Diese Unternehmer betreiben ganz nebenbei das „Vorbild-sein-Geschäft“. Die Vorbilder inspirieren zu Benchmarks z.B. Mobilität, Weltraum, Informationstechnologie, Nachhaltigkeit, Energiegewinnung, Strukturprojekte und – jetzt salonfähig – Waffentechnik. Mit Innovation kehren Benchmarks ein, damit kehrt auch unser Selbstbewusstsein zurück. Und das ist, was Menschen glücklich macht und das Sicherheitsgefühl vermittelt. Also los, der Platz eines neuen Musterknaben ist noch frei!
Staatskunst heißt für Innovation zu begeistern
Wirtschafts-Wachstum lebt von Veränderung und Innovation. Der US-amerikanische Volkswirt und Ökonom Robert Solow fand in den fünfziger Jahren heraus, dass 80 % das Wachstum durch technischen Fortschritt zu erklären ist*. Ja richtig, der Fortschritt bedeutet aus der bequemen Komfortzone heraus gerissen zu werden. Bei diesem Paradigmenwechsel kommen den grossen Medien eine Transformations-Aufgabe zu. Sie können mit Kommunikation den Wandel des notwendigen Fortschritts erklären. Mit dieser Eigenschaft kommunizieren Sie indirekt Solidität und Stabilität. Das ist der gute preußische Geist.
Staatskunst im preußischen Geist
Die Staatskunst von Wolfgang Schäuble bedeutet, der Gemeinschaft mit Stabilität und Solidität zu dienen. Dank seiner Durchsetzungskraft, vielleicht auch Schlitzohrigkeit, seinem 100 % Engagement, selbst mit seinen körperlichen Einschränkungen, dank dieser Eigenschaften ist er ein Mann mit preußischem Charakter. Natürlich verdient diese Wesensart einen geschichtlich deutschen Bezug: Ja, er ist ein Preusse!
Mit dieser Zuordnung entdecken wir heute sogar Parallelen der Aufgaben. Mitte des 19. Jahrhunderts verstand es Preussen als führendes Staatswesen, die gewachsene Macht zu erweitern, nach außen hin: die regionalen Königreiche zu einem Verbund zu vereinen. Nach innen, und das auf Druck der politischen Gegner: die Sozialversicherung, aber auch die Kontrolle der Staatsausgaben einzuführen. Hört sich die Zielsetzungen nicht an wie Schäubles schwarze Null?
Ist Wolfgang Schäuble ein Protagonist des preußischen Geistes? Ja. Erstens: er hat mit seiner positiven Persönlichkeit die belastete preußische Geschichte zum Positiven gewendet. Er hilft uns damit mit unserer eigenen Geschichte positiver umzugehen. Zweitens: im Sinne des preussischen Geistes fordert er uns auf, die europäischen Nationen zu vereinen: ein integriertes Europa, als globalen Players und dem Ziel einer wachsenden, auch politischen Macht.
Das wäre ein großartiges Erbe!
Wolfgang Schäuble: „Isch over“… Nein, keinesfalls!
Quellen:
*NZZ – Ökonom Robert Solow
https://www.nzz.ch/wirtschaft/robert-solow-war-ein-gigant-der-oekonomie-er-entdeckte-warum-die-wirtschaft-waechst-ld.1772056
Ein guter Beitrag und Denkanstoß-
es lässt hoffen-
Jetzt benötigen wir noch den „richtigen Mann“
an der Spitze,
der das Ruder wieder rumreisst….