Halluzination oder Realität? Sind mehr als 75 Jahre Trauma, Terror, Tod, verwüstetes Land, Familien und Häuser eigentlich noch zu akzeptieren? Beide Parteien, Israelis und Palästinenser, stehen sich im Gazastreifen und anderen Fronten unversöhnlich gegenüber.
Aus geschichtlicher Sicht ist beiden Völkern unrecht getan. Den Juden in Deutschland, den Palästinensern durch ihre geteilte Heimat.
Soll der Konflikt die Zukunft weiter bestimmen?

Die Israelis: das Schicksal der Selbstbehauptung
Allen Menschen jüdischen Glaubens eine Heimstätte in biblisch geweissagtem Land zuzugestehen, war der Traum der Zionisten und der Wille der Vereinten Nationen.
Nach der von Deutschland initiierten und vorangetriebenen Vernichtung der Juden, beschlossen die Vereinten Nationen 1947 in der Resolution 181 die Teilung Palästinas. Der UN-Teilungsplan sieht jetzt einen zionistischen Teil für Juden und in einen arabischen Teil für Muslime und Christen vor. David Ben-Gurion ruft am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus.
Die Palästinenser: das Schicksal der Vertreibung
Geprägt durch die Flucht 1947 aus dem israelischen Teil, geprägt durch die eher traditionelle Lebensweise sehen sich die Palästinenser heute in einer misslichen Lage. Sie wurden von ihrer Heimat, ihrem Besitz vertrieben oder sind geflohen. Ihr Ziel heute ist es, jene alten Zustände wiederherzustellen. Als Rechtfertigung spielen Intifada und der Koran eine immer größere Rolle. Sie bestimmen die Politik in Gestalt von Hamas der heutigen Tage.
Warum ist es nicht zum Frieden gekommen?
Zwei Stichworte mögen die psychologische Situation der Palästinenser charakterisieren. Aus gegebenen Anlass zitiert am 26. Oktober 2023, die NZZ Hans Magnus Enzensberger* mit dem Essay von dem »radikalen Verlierer«. 2006 diagnostiziert er die Demütigung der Araber, „insbesondere durch die Kombination des islamistischen Selbstbildes, einer Suprematie, über andere Gesellschaften. Narzisstische Kränkung ist die Folge …“
Als Reaktion sieht der Terrorismus-Experte Peter Neumann* „die Religion als Triebfeder auf dem Vormarsch. Der Hamas Feind ist – in manchen Konstellationen – der Satan“. Es sieht so aus, dass schon von Kindesbein an der Feind Israel dämonisiert wird, um eine Verständigung bzw. eine Versöhnung zu unterbinden.
Stammvater Abraham, die verpasste Chance.
Sind die Dämonisierungen und Feindschaften begründet in der Teilung Palästinas? Vermutlich schon! Hat die UN 1947 eine falsche Entscheidung getroffen? Muss nicht trennend, sondern integrierend gedacht werden, im Sinne eines gemeinsamen Palästina?
Dazu gibt es den historische Grundlage für Gemeinsamkeit der Stamm-Vater : Abraham*. Er ist die gemeinsame historisch, kulturelle Quelle aller monotheistischen Religionen, wie Juden, Christen und Muslime. Angesichts der barbarischen Realität waren die Abraham Accords der erste Schritt. In der Situation des Herbstes 2023 eröffnet sich für beide Parteien eine erstrebenswerte Perspektive. Doch wie wird sie realisiert?
Beispiel Europa.
Israelische und palästinensische Eliten müssen heute erkennen: religiöse Aspekte als Klammer einer Nationalität führen in die Vergangenheit. In die Zukunft gehören säkulare Konzepte zur wirtschaftliche Integration durch Gemeinsamkeit. Vorbilder zu diesem Prozess gibt es in Europa. Der EU Neustart als Zusammenschluss souveräner Staaten – zur Erfüllung eines gemeinsamen Traumes: vom Frieden und gemeinsam erarbeiteten Wohlstand.
Ein Referendum unter UNO Kontrolle.
Beide Parteien haben die Wahl:
1. Die Wahl für gemeinsame Zukunft, Kräfte zu bündeln für wirtschaftliche Prosperität, Zusammenarbeit und Toleranz. Oder:
2. Die Wahl für den Status Quo, das Pflegen historischer, religiöser und sozialer Unterschiede, mit dem Ziel, Dominanz über die andere Partei zu bekommen.
Staatsräson verpflichtet!
Weil das unermesslich große Verbrechen von Deutschland ausging, ist es „Staatsvernunft“, dass Deutschland federführend einen Masterplan für Palästinas friedvolle Zukunft ausarbeitet. Für dieses Thema muss es ein Ministerium geben. Denn Deutschland ist zur diplomatischen Führungsrolle verpflichtet, um die Welt für das Friedensprojekt einzustimmen.
Allerdings — an ein Wunder kann man nicht glauben, man kann keine perspektivische Idee entwickeln, die Wunder wirkt. Es braucht also eine neue Kategorie der politischen Fantasie, um eine neue bessere Realität zu schaffen. Oder wie Albert Einstein sagt: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt!“
Die diplomatische Arbeit lohnt sich: Die Aufgabe sich hier für Versöhnung einzusetzen, könnte ein Beweis dafür sein, dass unser Land nicht in politischer Lethargie erstarrt ist, dass es Ideen und Energie hat, außenpolitisch wieder Bedeutung zu gewinnen.
* Quellen: zum Thema:
Hans Magnus Enzensberger https://www.amazon.de/Schreckens-M%C3%A4nner-radikalen-Verlierer-suhrkamp/dp/3518068202
Terrorismusexperte Peter Neumann: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/terrorismus-religion-hamas-angriff-israel-100.html
Lissy Kaufmann https://www.deutschlandfunk.de/juden-christen-und-muslime-in-israel-frieden-mit-abrahams-100.html
Westfälischer Frieden: https://www.lwl.org/westfaelischer-friede-download/wfd-w/1648/down/down_2.htm#:~:text=Insgesamt%20endete%20mit%20dem%20Westf%C3%A4lischen,Ordnung%20prinzipiell%20gleichberechtigter%20Staaten%20dar.
Alles sehr gut verständlich
geschrieben …
Fazit meiner Meinung nach:
Das Problem ist die fehlende
Toleranz gegenüber den gegenseitigen Religionen-
Klare Position – klar begründet !
Max